Kurfürst von Sachsen, seit 1697 als August II. auch König von Polen, gen. August der Starke: geb. 12.5. 1670 Dresden, gest. 1.2.1733 Warschau, in Krakau beigesetzt, sein Herz wurde nach eigener Anordnung in einer silbernen Kapsel nach Dresden gebracht (Gruft der Kathedrale). - Mit dem Namen
F. A. verbinden sich in der politischen Geschichte Sachsens die z.T. erfolgreichen Bemühungen zur Durchsetzung des Absolutismus sowie das - letztlich erfolglose - Bestreben, Kursachsen bzw. den albertinischen Wettinern eine Groß-machtstellung zu verschaffen (Erwerbung der polnischen Krone). Der mit einem außerordentlichen Kunstverständnis begabte F. A. war wie nur wenige deutsche Fürstenpersönlichkeiten des 17. und 18. Jh. bestrebt, politischem Machtanspruch und seinem Selbstverständnis von barockem Herrschertum auch äußerlich Ausdruck zu verleihen. Dresden wurde während seiner Regierungszeit zu einer Residenzstadt von europäischem Format.
F. A. verhalf Dresden zu einer künstlerischen Blüte, die noch heute ihren Ruf als Kunststadt ausmacht. Vor allem die bauliche Entwicklung Dresdens in dieser Zeit prägte der Kurfürst/König persönlich mit eigenen Plänen und Vorstellungen (Bauordnung von 1720). Er holte sich die berühmten Architekten Pöppelmann, Leplat, de Bodt, Longuelune und den Bildhauer Permoser an seinen Hof.
Als Bauherr ließ F. A. u.a. das Taschenbergpalais, den Zwinger, das Opernhaus errichten sowie die Augustusbrücke erweitern und für die Frauenkirche den Grundstein legen. Nach dem Brand von Altendresden wurde unter seinem Einfluss mit dem Bau der „Neustadt bei Dresden“ oder „Neuen Königstadt“ begonnen. Hier sind die Dreikönigskirche und der Umbau des Holländischen Palais zum Japanischen Palais zu nennen. Weiterhin ließ er die Stadtbefestigung verstärken, neue Kasernen anlegen und den Grundstein für das Blockhaus legen. Er erweiterte die Dresdner Sammlungen und richtete Spezialsammlungen ein. Aus der alten Schatzkammer entstand das Grüne Gewölbe. Im Japanischen Palais fanden chinesische, japanische und später Meißner Porzellane sowie Kostbarkeiten aus dem Orient ihre Aufstellung. Mit der Antiken-, Kupferstich-, Modell- und Naturaliensammlung entstanden weitere Spezialsammlungen.
Als Förderer des Gewerbes war F. A. der Initiator zur Gründung einer Glasfabrik in Friedrichstadt, der Edelsteinschleiferei, einer Fayencemanufaktur und der Porzellanmanufaktur in Meißen. Seit 1736 steht auf dem Neustädter Markt das Reiterstandbild Augusts des Starken, der sog. Goldene Reiter. Die ehemalige Elbgasse erhielt Anfang des 19. Jh. den Namen Augustusstraße. Ein Relief mit seinem Bildnis von 1730 befindet sich am Johanneum (vormals an der Ritterakademie); Bildnisse in der Gemäldegalerie.