Quadratischer, 3geschossiger Barockbau am rechten Neustädter Brückenkopf der Augustusbrücke, der die Elbseite des Neustädter Marktes abschließt. Der Klengelsche Bebauungsplan nach dem Brand von Altendresden 1685 hatte an der Südseite des Neustädter Marktes einen Monumentalbau vorgesehen, der den Platz schloss und als Überleitung zur Brücke wirken sollte. Dieses Projekt wurde nicht verwirklicht. Erst nach dem Umbau der Brücke 1727/31 ging man an die Errichtung eines von Zacharias Longuelune für die Unterbringung der Neustädter Wache entworfenen Gebäudes. Longuelune hatte zunächst ein stufenförmig aufsteigendes pyramidenähnliches Bauwerk mit dem glorifizierenden Reiterstandbild Friedrich Augusts I. auf der Spitze geplant. Auf der anderen Neustädter Brückenseite sollte ein ähnliches Bauwerk mit einer Minerva-Statue entstehen. Da das Reiterstandbild jedoch auf der Mitte des Neustädter Marktes aufgestellt wurde (Goldener Reiter), entwarf Longuelune für das „Corps du Garde“ einen eingeschossigen, quadratischen Bau, den ein gewaltiger Obelisk krönen sollte. Nach Longuelunes Entwürfen wurde das Bauwerk „Pyramidengebäude“ genannt, erst ab 1777 setzte sich die Bezeichnung „Blockhaus“ durch, nach dem ehemaligen Klengelschen Zollgebäude, das beim Brückenbau abgerissen worden war. Die feierliche Grundsteinlegung für das Blockhaus erfolgte am 3. August 1732. Als der sandsteinverkleidete Bau bis zum Hauptsims fertiggestellt war, unterbrach man 1739 die Arbeiten und schloss ihn nur mit einem Interimsdach ab, das 1747 durch einen Sturm zerstört wurde. Erst 1749/55 wurde das Blockhaus nach Plänen von Johann Christoph Knöffel fertiggestellt, wobei die als fünfachsige Bogenhalle geplante Nordfassade mit nur drei Bögen vollendet wurde, das Obergeschoss hinzukam und statt des Pyramidendachs ein niedriges Satteldach aufgesetzt wurde. Seit 1755 befand sich im Blockhaus die Neustädter Hauptwache. Das bis dahin der Wache dienende Gebäude am Neustädter Markt wurde im gleichen Jahr abgerissen. Im Jahre 1831 zog das Kriegsministerium ins Blockhaus, das damit während der revolutionären Ereignisse 1848/49 das Hauptquartier der Regierungstruppen war. 1892/93 wurde die Dachzone durch Karl Weissbach stilwidrig umgebaut, wobei auch neuer Fassadenschmuck hinzukam (Figurengruppe seit 1986 am Ostgiebel der Neustädter Markthalle).
Nach 1918 fand die Wehrkreisbücherei im Blockhaus Unterkunft. Nachdem in den sechziger Jahren die Fassaden des 1945 ausgebrannten Gebäudes gesichert worden waren, erfolgte 1975/82 sein äußerer Wiederaufbau in originaler barocker Form und seine Einrichtung als „Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft“ mit architektonisch gestaltetem Foyer, Festsaal, Klubräumen und öffentlicher Gaststätte. Nach 1990 wurde das Gebäude durch die Stadt Dresden für Veranstaltungen genutzt, bis es im Herbst 1993 in den Besitz des Freistaates Sachsen überging.