Restaurant "Kaisergarten"

Hubertusgarten

Bautzner Straße 17

Aus der aktuellen Speisekarte:

Die Gaststätte (ehem. Blasewitzer Straße 17, heute Bautzner Landstraße 89) wurde 1877 als Deutsches Haus gegründet und gehört somit zu den ältesten Gaststätten in Dresden. 1897 erwarb Karl August Weber das Lokal und nannte es fortan Kaisergarten. Beliebt war die Gastwirtschaft durch ihren großen Biergarten, welcher regelmäßig Schauplatz musikalischer Veranstaltungen war. Am 25. Juli 1900 zum Beispiel fand ein "Großes Vokal und Instrumental-Konzert" unter großer Beteiligung der Bevölkerung statt.

1902 ging das Lokal in den Besitz des Bühlauer Fleischermeisters Haake über. Ein Jahr vor dem erneuten Besitzerwechsel führte Herr Haake ein großes Schlachtfest durch. Viele Bühlauer ließen sich das Angebot der Schlachtwaren nicht entgehen.

Zeitweise gehörte zur Gaststätte auch ein kleines Kino. Für die Kinder ein besonderes Erlebnis, weil spannende und lustige Stummfilme gezeigt wurden. Durch einen billigen Eintritt war der Raum immer dicht besetzt. Am Ausgang gab es noch ein kleines Täfelchen Schokolade.

1912 erwarb Luis Menzel das Gasthaus, der es jedoch im Jahre 1924 an Paul Wanschwa verkaufte. Dieser wiederum veräußerte die Gaststätte an die Familie Tietjen. Nach dem Ersten Weltkrieg und einem erneuten Eigentümer-Wechsel änderte man den Namen in "Hubertusgarten" ab.

1952 übernahm die DDR-Handelsorganisation HO die Gaststätte, ohne am Konzept etwas grundlegend zu verändern. 1968 wurde sie offiziell zu einer Spezialitätengaststätte für Wildgerichte erklärt. Nach 1990 erhielten die Alteigentümer das Haus zurück.

Im Oktober 1996 erwarb die Familie Ahrens das Restaurant von den Alteigentümern und bewirtschaftet es nach einer umfassenden Sanierung als Familienunternehmen unter Leitung des Sohnes Haiko Kirst.

Im November 2004 erwarb Haiko Kirst das Restaurant und bewirtschaftet es bis zum heutigen Tag mit seiner Ehefrau. Haiko Kirst begann im März 1997 seine Arbeit in der Gaststätte, nicht ahnend, dass dies für viele Jahre seine Lebensaufgabe werden würde. Er ist Jahrgang 1972 und seit 1990 in der Gastronomie beschäftigt. Das Personal besteht gegenwärtig aus sieben Mitarbeitern.

Bekannt wurde das Lokal durch sein großes Angebot an Wildgerichten und seine jagdtypische Ausstattung mit Trophäen und Waffen. So ist zum Beispiel der größte Hirschkopf Europas eine der letzten Wolfsfallen Deutschlands und ein 1800 erlegter Gepard zu bestaunen. Der Name des Restaurants erinnert an den Schutzpatron der Jäger, den heiligen Hubertus, der auch Namensgeber der Kirche am Weißen Hirsch und der benachbarten Apotheke ist.

Seit dem Mittelalter wird die Hubertuslegende erzählt, nach der er auf der Jagd von einem prächtigen Hirsch mit einem Kruzifix zwischen dem Geweih bekehrt wurde. Deshalb wird Hubertus als Schutzpatron der Jagd angesehen.

Die gemütliche Atmosphäre in den alten Gaststuben und die rustikale und originale Wanddekoration mit historischen Waffen, jagdlichem Zubehör, Jagdtrophäen sowie Jagdtaschen sollen den Bogen spannen bis zur Zeit August des Starken, dem Dresden so herrliche Kunstwerke wie den Zwinger, Schloss Pillnitz und Schloss Moritzburg verdankt. Der König liebte die Sauhatz mit der blanken Waffe, die Hetzjagt zu Pferd mit der Hundemeute oder die Jagd mit der Flinte.