älteste evangelische Kirche in Dresden-Neustadt (Altendresden). Die mehrfach neu errichtete Dreikönigskirche wurde erstmals 1421 als Pfarrkirche „Zu den Heiligen Drei Königen“ erwähnt. Das gotische Gebäude mit seinem Turm befand sich nördlich vom Markt mitten auf der späteren Hauptstraße. 1429 zerstörten Hussiten die Kirche. Nach der Wiederherstellung erfolgte 1514/20 durch Hans Schwabe ein Um- und Erweiterungsbau zu einer dreischiffigen Hallenkirche mit Chor.
Bereits 1501 legte man rund um die Dreikönigskirche einen Friedhof an. Beim großen Brand von Altendresden im Jahre 1685 brannte ein großer Teil Altendresdens und mit ihm die Kirche nieder. 1686/88 wurde die Dreikönigskirche vom Maurermeister Johann Benedikt Knöffel und Zimmermeister Johann Andreas Voigt an gleicher Stelle neu erbaut. 1731 befahl August der Starke, den Bau abzubrechen und einen passenden Neubau auf seine Kosten in der Flucht der Hauptstraße zu errichten. Ehe es zum Abbruch kam, wurde 1731/32 durch Matthäus Daniel Pöppelmann eine 2000 Zuhörer fassende Interimskirche errichtet. Sie wurde erst nach Fertigstellung der neuen Dreikönigskirche (jetzige Kirche) abgebrochen. Nach Plänen von Pöppelmann errichteten 1732/39 auf dem ehemaligen Friedhofsgelände George Bähr und Johann Gottfried Fehre die heutige Dreikönigskirche. Den Giebelschmuck sowie den 7 m hohen Altar schuf der Bildhauer Benjamin Thomae. Mitte des 18. Jahrhunderts diente die Dreikönigskirche auch als Begräbniskirche. In der Krypta unter der späteren Turmkapelle stehen über 70 Särge drei- und vierfach übereinander. Erst 1854/57 konnten Karl Moritz Hänel und Frommherz Lobegott Marx den 87,5 m hohen Turm an die Westseite der Dreikönigskirche anbauen. Durch das Bombardement 1945 brannte die Dreikönigskirche, die mit 3.850 Sitzplätzen eine der größten Kirchen der Stadt war, bis auf die Grundmauern aus. 1984/90 erfolgte der Wiederaufbau der Dreikönigskirche bei Erhaltung der ursprünglichen äußeren Form zu einem „Haus in der Kirche“ als kirchliches Tagungs- und Veranstaltungszentrum (besonders für behinderte Menschen), wobei ein Gottesdienstraum für 450 Personen mit erhaltenen Teilen des Thomae-Altars eingebaut wurde. 1990 wurde das restaurierte Sandsteinrelief „Totentanz“ unter der Orgelempore des neuen Kirchenraumes angebracht. Im gleichen Jahr erfolgte die Einweihung des „Hauses der Kirche“. Der Turm wurde erstmalig 1993 restauriert. 1990/92 diente die Dreikönigskirche als Sitzungsstätte des Sächsischen Landtages.