bedeutendste Anlage der nach 1670 in der Vorstadt Ostra angelegten Gartengrundstücke, Friedrichstraße, heute Krankenhaus Friedrichstadt.
Das erste kleine Palais schuf Johann Christoph von Naumann 1719 für Ursula Katharina Lubomirska, Fürstin von Teschen (1680-1763). Es wurde ab 1736 von Johann Christoph Knöffel für Heinrich Graf von Brühl umgestaltet (Brühlpalais) und durch eine Orangerie ergänzt. Die später überbaute Hauptachse der reich geschmückten französischen Gartenanlage führt auf den 1741/44 geschaffenen Neptunbrunnen zu. Einen weiteren Umbau erfuhr das Palais ab 1774 durch Johann Daniel Schade und Johann Gottfried Kuntsch für den neuen Besitzer Camillo von Marcolini. Den Figurenschmuck schufen Johann Baptist Dorsch (u. a. die Sandsteinlöwen am Hauptportal) und Thaddäus Ignatius Wiskotschill. Erhalten sind das zweigeschossige Barockpalais mit Chinesischem und Pompejanischem Zimmer (Malereien von Johann Ludwig Giesel) und Flügelbauten, Löwenskulpturen, Hermenpfeiler, Puttenbrunnen und Gartenplastiken. Mehrere nach der Bürgerwiese umgesetzte Plastiken von Wiskotschill wurden 1945 durch Luftangriffe in Mitleidenschaft gezogen, sind jedoch dort erhalten.
Am 10. Juni 1813 bezog Napoleon I. das Palais. Im Chinesischen Zimmer fanden am 28. und 30. Juni 1813 die Begegnungen mit Fürst Clemens von Metternich statt, die den Beitritt Österreichs auf die Seite der Verbündeten besiegelten. 1835 richtete der damalige Besitzer des Palais, Stadtrat Carl Ernst Werner, Mietwohnungen ein, die u. a. 1844/54 von Ernst Julius Hähnel und 1847/48 von Richard Wagner bewohnt wurden. Der Garten ging durch Neu- und Erweiterungbauten für das 1849 eröffnete Krankenhaus Friedrichstadt größtenteils verloren.