Verbände der 1. Ukrainischen Front der Roten Armee unter Marschall Iwan Stepanowitsch Konew (1897-1973) rückten im Zuge der Prager Operation nahezu zeitgleich mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 in Dresden ein.
Nach der Zerstörung Dresdens 1945 durch alliierte Luftangriffe hielt die militärische Führung am Status der Stadt als Festungsbereich fest. Darin. wurden verbliebene Einheiten von 2 Panzer-, 1 Infanterie- und 2 motorisierten Divisionen sowie Volkssturmeinheiten konzentriert. Der Verteidigungsbezirk Dresden wurde im April unter das Kommando des Generals von und zu Gilsa gestellt, NSDAP-Gauleiter Martin Mutschmann (1879-1948) verkündete noch am 14. April die Verteidigung der schwer geprüften Stadt „mit allen Mitteln und bis zum letzten“. Der Ausbau von Verteidigungsstellungen blieb jedoch - mit Ausnahme örtlicher Panzersperren und -gräben - unvollendet. Am 7. Mai befand sich der Gefechtsstand Konews nordwestlich der Stadt. Einheiten der 5. Gardearmee unter A. S. Shadow (Ehrenmal der Sowjetarmee) durchbrachen auf der Autobahn bei Radeburg die deutschen Stellungen. Am Abend des 7. Mai rückten sowjetische Verbände im Norden der Stadt bis zur Elbe vor. Die Heeresgruppe Mitte der Wehrmacht wies die kampflose Räumung Dresdens an.
Einheiten, die dieser Befehl nicht erreichte, leisteten noch Widerstand. Die NSDAP-Zeitung „Der Freiheitskampf“ propagierte noch in ihrer letzten Ausgabe am 8. Mai Durchhalteparolen. Deutsche Truppenangehörige sprengten auf der Flucht Richtung Süden mehrere Elbbrücken.
Im Morgengrauen des 8. Mai überschritten sowjetische Truppen die Loschwitzer Elbbrücke und rückten von Osten in die Altstadt ein. Der Versuch des Stabes des 32. Gardeschützenkorps, telefonisch den 1. Bürgermeister Kluge zur Kapitulation zu bewegen, scheiterte, doch blieben der Stadt größere Kampfhandlungen erspart. Am Vormittag des 8. Mai war Dresden vollständig befreit. Zu den letzten Opfern des Nationalsozialismus zählte Rainer Fetscher, der den einrückenden Truppen gemeinsam mit Hermann Eckardt (1901-1965) als Parlamentär entgegenging und auf der Prager Straße von einer SS-Patrouille erschossen wurde.
Zum Ortskommandanten mit Sitz in der Pestalozzi-Oberschule wurde S. F. Gorochow ernannt, dem N.F. Lebedenko als Stadtkommandant folgte. Speziell für die Suche nach den Dresdner Kunstschätzen wurde das 164. Bataillon der 5. Gardearmee eingesetzt, zu dem am 11. Mai die Kunsthistorikerin Natalia S. Sokolowa stieß. Die künftige Zusammensetzung einer deutschen Stadtverwaltung sowie der sächsischen Landesverwaltung wurde schon am 9. Mai mit dem Eintreffen von KPD-Beauftragten der Gruppe Anton Ackermann (1905-1973) der 1. Ukrainischen Front gesteuert. Zu ihr zählten u. a. Hermann Matern (1893-1971), Kurt Fischer (1900-1950), Heinrich Greif (1907-1946), Helmut Welz (1911-1979) und Elsa Fenske. Am 10. Mai wurde der Sozialdemokrat Rudolf Friedrichs zum Oberbürgermeister mit Sitz in der Berufsschule Melanchthonstraße ernannt.
Herbert Conert erwarb sich Verdienste um den Aufbau nach 1945. In „Wackerbarths Ruhe“ Radebeul legten Konew und Anastas Mikojan (1895-1978) mit R. Friedrichs, K. Fischer und H. Matern Maßnahmen zur Versorgung der Bevölkerung fest. Am 22. Mai erschien die erste „Tageszeitung für die deutsche Bevölkerung“ in Dresden.