Seilbahnen

1. Standseilbahn

schienengebundene eingleisige Bergbahn zwischen dem Körnerplatz in Loschwitz und der Gaststätte „Luisenhof“ auf dem Weißen Hirsch, 1894/95 von der Vereinigten Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Berlin angelegt und am 26. Oktober 1895 eröffnet.

Seit Einstellung des Güterverkehrs im Jahre 1900 dient sie ausschließlich dem Personentransport. Sie wurde 1897 von der AG Drahtseilbahn Loschwitz-Weißer Hirsch weitergeführt und ist seit 1912 städtisches Eigentum.

Sie führt durch zwei Tunnel und über einen Viadukt am Loschwitzer Hang. Im Herbst 1993 wurde mit einer umfassenden Rekonstruktion begonnen.

Streckenlänge 563 m, Höhenunterschied 95 m, 2 Personenwagen mit je 44 Sitzplätzen, Spurweite 1000 mm. Originalwagen von 1934 im Verkehrsmuseum Dresden.


2. Schwebeseilbahn

Einschienenbahn zwischen Körnerplatz Loschwitz und Oberloschwitz, 1898/1901 errichtet und am 6. Mai 1901 zugleich mit der Gaststätte „Loschwitzhöhe“ vollendet.

Die Bahn beruht auf dem von Carl Eugen Langen entwickelten Prinzip, hängt an einer Tragschiene und wird durch das Seil lediglich bewegt. Die Bauarbeiten wurden von der Conti-Gesellschaft Nürnberg begonnen und ab 1899 von der Elektra-AG Dresden fortgeführt. Sie gilt als erste Seilbahn Europas für den Personentransport. Wie die benachbarte Standseilbahn ging sie 1912 in städtischen Besitz über. Das Traggerüst wird von 33 Tragjochen gestützt. Der Dresdner Architekt Reuter entwarf die Talstation mit der repräsentativen Straßenfront und dem als Schornsteinverkleidung gedachten Turm der Bergstation. Bei völliger Stilllegung wurde die Bahn 1984/91 nahezu vollständig neugebaut.

Streckenlänge 274 m, Höhenunterschied 84 m, 2 Personenwagen mit je 40 Sitzplätzen, Ablösung des Dampf-durch Elektroantrieb wie bei der Standseilbahn 1909.


3. Standseilbahn Villa Stockhausen

ehemals private Kabinenbahn im Park der Villa Stockhausen, 1908 von August Kühnscherf & Söhne für Karl August Lingner angelegt und nach dessen Tod 1916 stillgelegt.

Die elektrisch angetriebene Bahn überwand den Höhenunterschied zwischen dem Elbufer und der Villa, konnte auf mehreren Terrassen zum Ein- und Aussteigen halten und bestand aus einem Personenwagen mit 2 Sitz- und 6 Stehplätzen sowie einem kleineren Gegengewichtswagen. Erstmals in Deutschland wurde die Bahn direkt vom Wagen aus gesteuert. Gleise und Wagen wurden 1933 abgebrochen, das Maschinenhaus später als Schuppen genutzt.

Streckenlänge 90 m, Höhenunterschied 40 m, Spurweite 1000 mm.

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