Blochmann

1. Karl Justus

Pädagoge, geb. 19.2.1786 Reichstädt bei Dippoldiswalde, gest. 31.5.1855 Chateau Lancy bei Genf.

Blochmann wurde 1819 Vizedirektor der Friedrich-August-Schule in Dresden. 1824 gründete er eine Erziehungsanstalt für Knaben, die 1826 auf einem Gartengrundstück an der Großen Plauenschen Gasse eröffnet und zwei Jahre später mit dem Vitzthumschen Gymnasium vereinigt wurde. Blochmann, von den Ideen Pestalozzis beeinflusst, leitete die Anstalt bis 1851, öffnete sie Schülern aller Schichten und erweiterte den Unterricht auf Fächer wie Sprachen, Naturwissenschaften und Turnen. Blochmann war 1833 Mitbegründer, zeitweise auch Vorsitzender des Pädagogischen Vereins in Dresden (Dresdner Lehrerverein). Die Erziehungsanstalt wurde später ganz in das Vitzthumsche Gymnasium eingegliedert und 1898 von der Stadt übernommen.


2. Rudolf Sigismund

Techniker, Bruder von 1., geb. 13.12.1784 Reichstädt bei Dippoldiswalde, gest. 21.5.1871 Dresden.

Blochmann arbeitete nach der in Dresden abgeschlossenen Mechanikerlehre im Institut Reichenbach in München und in der Optischen Anstalt Joseph von Fraunhofer in Benediktbeuren.

1818 folgte er einem Ruf nach Dresden und übernahm das Amt des Oberinspektors des Mathematisch-Physikalischen Salons und der Kunstkammer, das er bis 1864 bekleidete. 1819 richtete er ein Mechanisches Atelier ein. Mit einer Denkschrift an die sächsische Regierung förderte er die Gründung der Technischen Bildungsanstalt 1828, an der er bis 1834 die praktisch-mechanische Abteilung leitete. Seine Verdienste um die Gasversorgung in Dresden begannen 1819 mit Inbetriebnahme einer Gaslaterne in seiner Werkstatt. 1825 demonstrierte er die neue Beleuchtungsart im Schloss. Blochmann errichtete auf der Bastion des Zwingerwalls das erste Gaswerk, das er 1828/49 leitete, und behielt danach noch die Oberaufsicht über die Beleuchtung des Hoftheaters. Ab 1834 ersetzte er die hölzerne Trinkwasserleitung der Stadt durch ausgebohrte Sandsteinröhren (Blochmannsche Wasserleitung), die 1838/64 in einem Gesteinsbohrwerk östlich vom Sachsenplatz angefertigt wurden. Mit seinem Sohn betrieb er eine Maschinenfabrik.

Begr. auf dem Trinitatisfriedhof; Blochmannstraße in der Pirnaischen Vorstadt.

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