Bäder

1. Elbbäder

Mit 13 offiziellen Flussbädern, davon 10 in städtischem Besitz, bildeten die Elbwasserbäder noch um 1930 den Hauptanteil unter den Dresdner Badeanstalten. Auch außerhalb dieser Bäder durfte seit 1922 im Fluss gebadet werden. Die zunehmende Wasserverschmutzung und die Kriegsnot führten während des Zweiten Weltkrieges zur Einstellung der Elbbäder. Das erste auf einem Fluss schwimmende Elbbad ist um 1780 am Neustädter Ufer neben dem Linckeschen Bad verbürgt. 1826 eröffnete Carl Gottlieb Gasse von der Fischerinnung am Neustädter Ufer eine „Schwimmlehranstalt“ für Herren (Damenbäder kamen erst später in Gebrauch). Sie wurde 1876 neuerbaut und bot auf einem Floß mit 2 Bassins 400 Personen Platz. 1871 stellte der Stadtverordnete Franz Wigard den Antrag auf Einrichtung städtischer Elbbäder und Reinigungsanstalten. Daraufhin wurden 1873 das Elbbad für Männer bei Antons und für Frauen an der Wiesentorstraße eröffnet. Die städtischen Elbbäder („5-Pfg.-Bäder“) wurden zeitweise subventioniert, die Anlagen wurden von Mitte Mai bis Mitte September betrieben und über den Winter abgebaut. Weitere Elbbäder waren das Johannes-, Amalien-, Sidonien- und Marienbad, ein Bad an der alten Weißeritzmündung und die privaten Bäder von Naumann in Blasewitz und Höhle in Loschwitz (bis 1947).


2. weitere Luft- und Freibäder

Unabhängig von den Elbbädern entstanden die ersten Licht- und Luftbäder in der Umgebung Dresdens, so in Klotzsche (1902), Weixdorf (1906), am Dippelsdorfer Teich

(1905), am Oberen Waldteich (1920 durch Max Hünig), in Dölzschen (nach 1920), Mockritz (1925) und im Zschonergrund (1927). 1911 erwarb Friedrich Eduard Bilz (1842-1922) für sein Licht-und Luftbad im Lößnitzgrund die auf der Dresdner Hygiene-Ausstellung gezeigte „Undosa-Wellenmaschine“. Über die bereits genannten hinaus entstanden Freibäder in Niedersedlitz, Prohlis, Bühlau, Cotta und in der Wostra sowie das Georg-Arnhold-Bad. In starkem Maße werden die Badestrände der Umgebung aufgesucht, so an Teichen (Moritzburger Gebiet), Staubecken (Malter, Cossebaude-Niederwartha) und ehemaligen Kiestagebauen (Pirna-Copitz).


3. Heil-, Kur- und Hallenbäder

Gesellschaftliche Mittelpunkte des Kur- und Badelebens waren für jeweils wenige Jahrzehnte das Linckesche Bad an der Prießnitz, die Mineralwasseranstalt von Friedrich Adolf August Struve in der Seevorstadt und das „Schlackenbad“ im Eisenhammer Dölzschen. Bis in den Zweiten Weltkrieg galt der Weiße Hirsch mit Lahmanns Sanatorium als Kurbad von europäischem Ruf.

Mit dem Wachstum der Großstadt knüpften die städtischen Behörden an die Tradition der öffentlichen Badestuben an und förderten die Einrichtung von (meist privat geführten) Dusch- und Wannenbädern (sog. Volksbrausebäder), die in vielen Fällen durch Dampf- und medizinische Bäder und andere Heilbehandlungen zu „Kurbädern“ erweitert wurden. Ein Vorläufer war das 1865 gegründete „Dianabad“ an der Bürgerwiese. Um 1930 zählte Dresden ca. 30 solcher Familien- und Kurbäder. 1896 wurde an der Louisenstraße in der Äußeren Neustadt das „Germania-Bad“ (nach 1945 Nordbad) in Jugendstilformen erbaut (1996 wiedereröffnet). 1906 entstand mit dem Güntzbad das größte, 1945 zerstörte Dresdner Hallenbad. Paul Wolf errichtete 1927/28 in betont sachlichen Bauformen das Sachsenbad Wurzener Straße. Nach 1945 entstanden lediglich noch die Schwimmhallen Prohlis und Pirnaische Vorstadt sowie die Schwimmsporthalle an der Freiberger Straße mit Trainingshalle für Wasserspringer; 1995 das „Elbamare“ Gorbitz.

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