Bernhard

(Bernhardi) Christoph

Komponist, Kapellmeister, geb. 1.1.1628 Kolberg (Kolobrzeg), gest. 14.11.1692 Dresden.

Nach musikalischer Ausbildung in Danzig wurde B. 1649 als „Musico und Sänger“ (Altist, später Tenor) in die kurfürstliche Kapelle in Dresden aufgenommen, wo er in seinem berühmten Lehrer Heinrich Schütz einen besonderen Gönner fand. 1655 zum Vizekapellmeister ernannt, setzte er sich gegen den Widerstand der Italiener besonders für die deutsche Musik am Hofe ein. 1664/74 als Kantor in Hamburg, wurde er danach als Lehrer der späteren Kurfürsten Johann Georg IV. und Friedrich August I. an den sächsischen Hof zurückberufen und zugleich als Vizekapellmeister wieder eingestellt (ab 1681 Kapellmeister). Mit seinen vorwiegend geistlichen Kompositionen gehört B. zu den bedeutendsten Meistern zwischen Schütz und Johann Sebastian Bach, auch hat er in seinen theoretischen Schriften (unveröff.) wesentliche Aussagen zur Kompositionslehre von Schütz überliefert.

B. hatte 1662 an den Loschwitzer Hängen einen kleinen Weinberg erworben, den er 1685 mit dem Kauf des angrenzenden Weinbergs wesentlich vergrößerte. Für das dazugehörige Berghaus erwarb er 1688 die Schank- und Gastierungskonzession und ließ es von einem Pächter als Schenke „Zum weißen Hirsch“ betreiben, wonach später der Stadtteil Weißer Hirsch seinen Namen erhielt.

Begr. in der Sophienkirche.

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