Brotbänke

Die bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts bestehende Einrichtung der Brotbänke wurde 1362 erstmalig urkundlich erwähnt, obwohl sie wahrscheinlich schon früher bestanden hatte. Sie waren die Vorläufer unserer heutigen Bäckereigeschäfte und unterstanden damals der besonderen polizeilichen Überwachung hinsichtlich Gewicht und Qualität der Backware. Deshalb mussten die Bäcker ihre Waren auch öffentlich in den unter dem Rathaus befindlichen Brltbänken anbieten. Im 15. Jahrhundert wurde den Bäckern ausdrücklich verboten, Brot und Semmeln auf ihren Fenstern feilzuhalten. Sie durften nur zum Zeichen, dass da ein Bäcker wohne, „ein Stößchen Ware vor die Türe legen, aber keinen Verkäufer dazu setzen“. Die wenigen zugelassenen Brotbänke beschränkten auch die Zahl der Bäcker. In Altendresden befanden sich die Brotbänke im Rathaus. 1868/70 wurden anstelle der Brotbänke und der Fleischbänke sowie der ehemaligen Portechaisenstationen zwölf Verkaufsläden eingerichtet. Auf Altstädter Seite standen die Brotbänke bis 1558 am Rathaus an der Nordseite des Altmarktes. Danach wurden sie in den östlichen Teil der Rosmariengasse verlegt, die deshalb bis ins 17. Jahrhundert der „Brotmarkt“ oder „An den Brotbänken“ genannt wurde.

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