Böttger

Johann Friedrich

Alchimist, Erfinder des europäischen Porzellans, Gründer der ersten sächsischen Fayencemanufaktur, geboren 4.2.1682 Schleiz, gestorben 13.3.1719 Dresden.

„Unter größter Heimlichkeit“ traf der „Goldmacher“ mit militärischer Bewachung von Wittenberg kommend, Ende November 1701 erstmalig in Dresden ein. Sein erstes Quartier war das so genannte Goldhaus im Schloss, 1702 zog er in das Fürstenbergsche Haus am Schlossplatz, danach in ein Hintergebäude dort, das so genannte Bünauische Haus, wo er auch sein Laboratorium hatte, und im gleichen Jahr wiederum ins Schloss. Nach seiner Flucht 1703 und der Inhaftierung auf dem Königstein bezog Böttger am 23. September 1707 ein Haus mit Laboratorium auf der Jungfernbastei (Stadtbefestigung), wo ihm die Porzellanerfindung gelang. Er legte dort ein Gewächshaus mit über 400 seltenen Pflanzen an. Auch nach seiner Berufung als Administrator der Meißner Porzellanmanufaktur 1710 behielt Böttger seine Dresdner Wohnung. Nach seiner Freilassung 1714 bewohnte er bis zu seinem Tode ein Stadthaus auf der Schießgasse.

Begraben auf dem alten Johannisfriedhof, Bildnismedaillon (von Christian Behrens) an der Ostseite des Johanneums, Gedenkstele (seit 1982) auf der Brühlschen Terrasse, Böttgerstraße in Trachau.

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