Planmäßig angelegte Garnisonsstadt auf den Hangterrassen des Hellers und der Dresdner Heide, 1877 nach König Albert von Sachsen (1828 bis 1902) benannt, bis 1945 selbständiger Gutsbezirk, dann zu Dresden eingemeindet.
Noch vor ihrer Anlage wurde bis 1871 unter Einsatz französischer Kriegsgefangener die Schützenkaserne am Alaunplatz errichtet (1945 zerstört). Den Aufbau der damals größten und modernsten deutschen Kasernenstadt leitete im ersten Bauabschnitt der sächsische Kriegsminister Georg Friedrich Alfred von Fabrice (1818-1891). Die Architekten Hermann Nicolai und Gustav Rumpel wurden bei der Ausführung hinzugezogen. Die einheitlich gestaltete Anlage wurde auf 360 ha für die damals 12.000 (später 20.000) Mann zählende Dresdner Garnison konzipiert, die Gebäude mit Sandsteinfassaden in spätklassizistischen und Neorenaissanceformen gestaltet. Als Hauptachse der "Soldatenstadt" wurde die 3 km lange, bis 30 m breite Heerstraße zwischen Radeburger und Radeberger Straße angelegt und auf drei 23 m hohen Brückenbögen über den Prießnitzgrund geführt. Der westliche Teil der Heerstraße wurde als Prinz-Georg- (später König-Georg)-Allee, der östliche als Carolaallee bezeichnet, beide nach 1945 zunächst Nordallee, dann Dr.-Kurt-Fischer-Allee und seit 1991 Stauffenbergallee benannt.
Bis 1878 wurden die alten Kasernen der Alt- und Neustadt geräumt und die Gebäude der Albertstadt bezogen, lediglich das Kriegsministerium verblieb im Blockhaus. Entlang der Heerstraße entstanden 1877 die beiden Grenadierkasernen der Infanterieregimenter 100 und 101 (westliche Kaserne 1945 zerstört), dazwischen das Hauptwachgebäude von H. Nicolai mit Bronzelöwen von Johannes Schilling (vor dem Abzug der GUS-Truppen Museum des Kampfesruhms) sowie weitere Kasernen der Kavallerie, Artillerie, des Train, eine Reitschulkaserne und die Pionierkaserne Ecke Königsbrücker Straße. An der Marienallee wurde das Garnisonslazarett errichtet (Gedenkstein für den Hygieniker und Militärarzt Wilhelm August Roth, 1833-1892, mit Relief von Heinrich Epler).
Am Schnittpunkt der Heerstraße mit der Königsbrücker Straße (seit 1991 Olbrichtplatz) entstand 1877 das Hauptgebäude des Königlich-Sächsischen Arsenals, der Vorplatz wurde Königsplatz genannt (Straße "Zur Stadthalle" seit 1993 Hans-Oster-Straße). Das Gebäude wurde später Heeresmuseum, diente nach 1945 als Stadthalle (Nordhalle), dann als Armeemuseum der DDR, heute Militärhistorisches Museum und Militärbibliothek Dresden.
Nördlich schlossen sich zwischen Königsbrücker Straße und Prießnitzgrund die Werkstätten des Arsenals an, das nach dem 1. Weltkrieg Industriegelände wurde. Zwischen der Sächsisch-Schlesischen Eisenbahn und der Königsbrücker Straße wurden die ausgedehnten Garnisonsversorgungsanlagen (Provianthof) und oberhalb des einzigen städtischen Gebäudes (der Arbeitsanstalt von 1876) 1879 an der Königsbrücker Straße das Militärfestungsgefängnis errichtet. An die Kasernenstadt schlossen sich die Schieß- und Exerzierplätze auf dem Heller und in der Heide sowie das Paradefeld am Alaunplatz an.
1893 errichtete Konstantin Lipsius das Mausoleum für Fabrice an der Carolaallee (Bronzestatue von J. Schilling heute verschollen). Der Nachfolger von Kriegsminister Fabrice, Edler von der Planitz, veranlasste 1896/97 den Bau des Sächsischen Kriegsarchivs an der Marienallee (heute Sitz des Stadtarchivs Dresden). In das Nachbargrundstück übersiedelte 1880 das Freiherrlich von Fletchersche Schullehrerseminar (Sitz der 1. Mittelschule). William Lossow und Hermann Viehweger erbauten 1896/1900 die Garnisonskirche als Simultankirche für zwei Konfessionen (katholischer Teil heute St.-Martins-Kirche).
Erheblich erweitert wurde die Albertstadt nach der Jahrhundertwende u. a. durch die Artilleriekaserne an der König-Georg-Allee (1901), die Maschinengewehrkaserne Tannenstraße (1904), das Militärgericht an der Fabrice-(Proschhübel-)straße, das Sächsische Soldatenheim (1910) und den Garnisonsfriedhof (Nordfriedhof). 1902/04 entstand die Infanteriekaserne des Regiments 177 an der Marienallee, die 1947 die Sächsische Landesbibliothek aufnahm.
1920 wurde die Kadettenanstalt an der Marienallee aufgelöst und hier bis 1926 die Landesschule Dresden untergebracht. Ihr Gelände übernahm 1926 die Reichswehr für eine Infanterieschule.
Namhafte Offiziere und Generäle des 20. Juli 1944 durchliefen in der Albertstadt ihre Ausbildung wie Claus Graf Schenk von Stauffenberg (1907-1944) oder hatten hier ihren Standort, so Ludwig Beck (1880-1944), Fritz Lindemann (hingerichtet 1945), Friedrich Olbricht, Hans Oster (1887-1945) und Erwin von Witzleben (1881-1944).
In den meisten unzerstörten Kasernen der Albertstadt waren 1945 bis 1994 sowjetische Truppen, ab 1956 auch Einheiten der ehemaligen Nationalen Volksarmee untergebracht. 1945 wurde der Sowjetische Garnisonsfriedhof in der Heide angelegt, 1994 das Ehrenmal der Sowjetarmee vom Albertplatz an die Stauffenbergallee umgesetzt.1996 bezogen Regierungspräsidium Dresden und Landesamt für Finanzen die umgebaute Grenadierkaserne Stauffenbergallee. 1995 wurde mit dem Bau der Heeresoffiziersschule begonnen.