Dreikönigsschule

Dreikönigsschule (Realgymnasium zu Dresden-Neustadt)

älteste Schule von Altendresden, über deren Entstehung urkundlich nichts bekannt ist. Wahrscheinlich als Pfarrschule der Dreikönigskirche gegründet, wird sie erstmalig 1465 erwähnt und entwickelte sich auch nach der Reformation als Lateinschule weiter. Das Schulhaus (zugleich Lehrerwohnung) befand sich in der Nähe der Kirche (schon im 16. Jahrhundert erhielt ein Teil des Rathausgässchens den Namen Schulgässchen). Neben dem Schulmeister (Rektor), der bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts zugleich Stadtschreiber von Altendresden war, wird ab 1543 ein Kantor und ab 1544 ein Organist (Baccalaureus oder Tertius) genannt. Die Schülerzahl hatte durch die Reformation zugenommen.

1670 werden über 130 Schüler genannt.

Beim Stadtbrand von 1685 zerstört, wurde die Dreikönigsschule an gleicher Stelle wieder aufgebaut. 1803 wandelte man sie in eine höhere Bürgerschule um und ab 1845/47 entwickelte sie sich unter dem Rektor Friedrich August Beger zu einer Realschule. Die Dreikönigsschule erhielt 1851 das Recht der Reifeprüfung und Beger erreichte auch, dass anstatt von Hebräisch und Griechisch, Mathematik, Naturwissenschaften und Französisch gelehrt wurden. 1854 konnte der nach Plänen von Karl Eberhard errichtete Neubau der Dreikönigsschule in der Königstraße bezogen werden (damals 327 Schüler). Die alte Dreikönigsschule wurde bald darauf abgerissen, später stand an ihrer Stelle das Hotel „Zum Kronprinzen“. Schon 1874 klagte man darüber, dass es der Dreikönigsschule an „Licht, Luft, Raum und Ruhe“ fehlte.

1892 erhielt die Schule deshalb einen Neubau (nach Plänen von Bruno Adam und Georg Schramm) in der Wasserstraße (später Arnimstraße, heute Wigardstraße). 1895 wurde die Dreikönigsschule das erste Reformrealgymnasium Sachsens. Die Zahl der Schüler stieg bis 1890 auf 430, bis 1900 auf 580 und erreichte 1920 624. Ab 1927 besuchte jede Klasse 14 Tage im Schuljahr das schuleigene Landheim in Hetzdorf-Herrndorf. Beim Bombenangriff 1945 wurde die Dreikönigsschule zerstört. Aus der Ruine entstand 1951 das erste Lehrgebäude der Pädagogischen Hochschule (seit 1994 Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst).

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