Stadtteil im und über dem Plauenschen Grund; 1144 als Deltsan (slawisch delcane, Burgbewohner) urkundlich erwähnt, 1923 um Roßthal erweitert, 1945 zu Dresden eingemeindet.
Dölzschen setzt sich aus dem hochgelegenen alten Rundplatzdorf, jüngeren Landhausvierteln sowie den Wohn- und Industriebauten im Weißeritztal zusammen. Bis auf ein Gehöft von 1744 überdauerten kaum ältere Bauernhäuser die Kriegsschäden 1813. Der Burgwartberg bei Dölzschen, auf der Flur von Pesterwitz, wurde als (nicht sicher belegter) Standort des in der ältesten Dresdner Urkunde 1206 erwähnten Burgwarts Thorun angesehen.
Über den Weinbergen des linken Weißeritzhanges ließ Carl Siegmund von Nimptsch um 1742 auf der Felskanzel des „Kanapee“ das Lusthäuschen Carlsburg bauen, an dessen Stelle 1852/54 die Begerburg entstand. Die Steinkohlenvorkommen des Döhlener Beckens, die Lage an der Weißeritz und die 1855 angelegte Albertbahn förderten das Entstehen frühindustrieller Unternehmen. Carl Friedrich August Krebs baute den Eisenhammer Dölzschen zum Hüttenwerk mit Kokshochofen aus. Die unter August dem Starken errichtete Neumühle wurde von den Gebrüdern Braune mit der nahen Garnisonsmühle vereinigt und 1903 zur Großmühle mit Brotfabrik erweitert. In der Nähe der Buschmühle, wo 1719 das prachtvolle Saturnusfest stattfand, entstand die Felsenkellerbrauerei. Als geologisches Lehrbeispiel gilt der Ratssteinbruch. Den zum Elbtal geneigten Hang prägen Landhausviertel des 20. Jahrhunderts. Auf dem städtischen Friedhof befindet sich die letzte Ruhestätte von Victor Klemperer. Das heutige Schulhaus in Altdölzschen entstand 1898; das Freibad Dölzschen wurde nach 1920 aus einem um 1885 vom Naturheilverein Löbtau angelegten Luft- und Sonnenbad geschaffen.