führendes medizinisch-wissenschaftliches Forschungs-, Informations- und Bildungszentrum auf dem Gebiet der Gesundheitserziehung in Sachsen. Diese Einrichtung wurde 1912 (im Anschluss an die erfolgreiche 1. Internationale Hygiene-Ausstellung 1911) auf Initiative Karl August Lingners gegründet. Die große Resonanz der Hygiene-Ausstellung führte zu dem Plan, die besten Exponate in einer ständigen Ausstellung, einem „Hygiene-Museum“ zusammenzufassen.
Anlässlich der für 1930 geplanten II. Internationalen Hygiene-Ausstellung erbaute Wilhelm Kreis im Park der ehemaligen Sekundogenitur (Blüherpark) von Oktober 1927 bis Mai 1930 das Hygiene-Museum. Das in „zeitloser Schönheit“ errichtete Gebäude beherbergt in seiner Vierflügelanlage einen großen Kongresssaal, den kleinen Saal (Steinsaal) sowie umfangreiche Ausstellungsräume, Arbeitsräume und Werkstätten. Die in den eigenen Werkstätten (Zeichensäle, Fotoatelier, Moulagenmalerei, Gips- und Holzbildhauerei, Wachsgießerei, Anatomisches Labor, Anatomisch-Patho-Plastische Werkstätten usw.) hergestellten biologisch-anatomischen Anschauungs- und Lehrmittel (Gläserne Frau) fanden im In- und Ausland große Anerkennung. Im Februar 1945 wurde das Hygiene-Museum durch Bomben zu 80 Prozent zerstört, nach 1947 in mehreren Etappen wiederaufgebaut. 1952/61 legten Mitarbeiter an der Südseite des Gebäudes einen Heilkräutergarten an (für die Öffentlichkeit zugänglich). In Fortsetzung alter Tradition und dem humanistischen Anliegen des Hauses entsprechend, leisten das Institut für Gesundheitserziehung und das Institut für anatomisch-biologische Unterrichtsmittel und Anschauungsmaterialien im Deutschen Hygiene-Museum Dresden eine umfangreiche Gesundheitspropaganda und Gesundheitserziehung. Dazu gehören die ständigen Ausstellungen im eigenen Haus, Wanderausstellungen in Deutschland und im Ausland, Aus- und Weiterbildung von Ärzten und mittlerem medizinischen Personal, die Herausgabe populärwissenschaftlicher Broschüren, Verkauf und Verleih von Kleinausstellungen, Lichtbildreihen, Lehrtafeln und Modellen sowie die Produktion und der Export ganzer Ausstellungen.