Carolabrücke

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1892/95 erbaute Elbbrücke am Elbbogen zwischen Augustusbrücke und Albertbrücke, in die das Ringstraßenprojekt der Altstadt einmündete (Architekten Hermann Klette und K. Manck). Um die Schifffahrt nicht zu behindern und den freien Ausblick von der Brühlschen Terrasse zu gewährleisten, wurde für das 500 m lange Bauwerk eine Kombination von Stein- und Eisenträgerwerk verwendet, das mit nur zwei Strompfeilern in elegantem Bogen die Elbe überspannte, wobei die 16 m breite Brückenbahn so tief wie möglich gehalten wurde. Die Übergabe der nach der sächsischen Königin Carola genannten Königin-Carola-Brücke erfolgte am 6. Juli 1895. 1945 wurde sie bis auf die Pfeiler zerstört, die vor Baubeginn der Dr.-Rudolf-Friedrichs-Brücke abgebrochen wurden. Die 1907 von dem Bildhauer Friedrich Offermann (1859-1913) geschaffenen Reiterplastiken sind am Altstädter Brückenaufgang noch vorhanden.


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An der Stelle von 1. wurde 1967/71 eine neue Elbbrücke errichtet, die vor allem der Nord-Süd-Verbindung dient. Sie wurde von Eckhart Thürmer, Rolf Berger und Michael Franke projektiert (Länge 375 m, Breite 32 m, Fläche 12.880 m2, Bauhöhe über Mittelwasser 13 m) und war mit einer Spannweite von 120 m im Strombereich die größte Spannbetonkonstruktion in der DDR. Sie besteht aus drei getrennten Brückenkörpern (als Hohlkastenprofil hergestellt, mit Versorgungsleitungen) mit zwei Fahrbahnen für den Straßenverkehr, einem Gleiskörper für die Straßenbahn und seitlichen Fußgängerbereichen; ihr einziger Strompfeiler steht asymmetrisch an der Neustädter Seite (am Gleitufer) und ermöglicht so eine ungehinderte Schifffahrt. Das am 3. Juli 1971 der Öffentlichkeit übergebene Bauwerk erhielt den Namen von Rudolf Friedrichs, dem ersten Dresdner Oberbürgermeister nach dem 2. Weltkrieg. 1991 wurde es in Carolabrücke umbenannt.

Am 11. September 2024 stürzte der Teil mit Gleiskörper aus ungeklärten Ursachen in die Elbe.

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