Albertinum

nach dem sächsischen König Albert benanntes repräsentatives Ausstellungsgebäude von 107 m Länge und 57 m Breite zwischen Brühlschem Garten, Georg-Treu-Platz und Tzschirnerplatz. Es wurde ursprünglich als Zeughaus 1559/63 nach Plänen Caspar Voigt von Wierands und wohl auch Paul Buchners von Melchior Trost, Hans von Dieskau und Melchior Hauffe errichtet. Der rechteckig um einen Innenhof gelegene vierflügelige, mit sieben hohen Giebeln, zwei Treppentürmen und sieben großen Kellern versehene Renaissancebau diente der Lagerung des kurfürstlichen Kriegsgerätes. Von Zeitgenossen wurde das Zeughaus als "einem ziemlich wichtigen Schlosse nicht unähnlich" gerühmt. Es erfuhr mehrere Umbauten und Erweiterungen, z. B. 1573 durch Rochus von Lynar und 1742/47 durch Johann Georg Maximilian von Fürstenhoff. Es blieb das einzige Zeughaus Dresdens, denn ein von Friedrich August I. im Jahre 1711 und Zacharias Longuelune 1725/31 in der Neustadt geplantes neues Zeughaus wurde nicht gebaut. Friedrich II. beschlagnahmte 1756 sämtliche 250 im Zeughaus aufbewahrten Geschütze. An den Sturm auf das Zeughaus am 3. Mai 1849 erinnert eine Bronzetafel an der Ostseite des Gebäudes. Das Zeughaus wurde 1884/87 nach Plänen von Karl Adolph Canzler völlig umgebaut, um das Hauptstaatsarchiv (Sächsisches Hauptstaatsarchiv) Dresden und die Skulpturensammlung darin unterzubringen (seitdem als "Albertinum" bezeichnet). Vom alten Zeughaus blieben nur noch die Kellergewölbe, die 75 m lange, durch toskanische Säulen geteilte Halle im Erdgeschoss sowie zwei Rustika-Portale erhalten. Die im Stil der Hochrenaissance gestaltete, mit Sandstein umkleidete Fassade ist u. a. mit 6 großen Bronzereliefs von Robert Diez geschmückt; die malerische Ausschmückung des Treppenhauses von Hermann Prell ging bei der Zerstörung 1945 verloren. In mehreren Etappen wurde das Albertinum nach 1945 wiederhergestellt und beherbergt seit 1959 Teile der Staatlichen Kunstsammlungen (Skulpturensammlung, Gemäldegalerie Neue Meister, Grünes Gewölbe, Schausammlung des Münzkabinetts). Außerdem wird es für große Sonderausstellungen genutzt.

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