Die erste elektrische Beleuchtung in Dresden flammte am 16. Dezember 1882 im Möbelgeschäft von A. Türpe in der Marienstraße auf und wurde durch einen dampfkraftgetriebenen Generator gespeist. Ab 1884 erzeugte man versuchsweise in der Altstädter Gasanstalt Elektroenergie, verlegte die 80-PS-Gasmaschine in das alte Rathaus am Altmarkt und versorgte dort erstmals am 1. Oktober 1886 elektrische Glühlampen.
Das zunächst private, später städtische „Ostwerk“ Hertelstraße lieferte seit 1893 Gleichstrom für die elektrischen Straßenbahnen. 1894 entschied sich der Rat der Stadt für den Bau eines kommunalen Gleichstromkraftwerkes, das am 28. November 1895 als „Lichtwerk“ auf dem Gelände der abgetragenen Gasanstalt Stiftsstraße den Betrieb aufnahm und ab 15. Dezember die ersten elektrischen Straßenlaternen Dresdens auf der Schloss- und Seestraße speiste. Neben diesem Werk wurde 1900 am Wettiner Platz das „Westkraftwerk“ für die Straßenbahn errichtet.
Eine technische Großtat war der Bau des ersten kombinierten Fernheiz- und Elektrizitätswerkes an der Großen Packhofstraße neben dem Zwinger. Es wurde durch die sächsische Regierung in Auftrag gegeben, am 15. Dezember 1900 eröffnet und für die Strom- und Fernwärmeversorgung der brandgefährdeten historischen Bauten des Zentrums (Oper, Galerie u. a.) eingesetzt (Bau von Lossow & Viehweger). Das wegen seiner Architektur umstrittene Gebäude mit dem turmartig verkleideten Schornstein diente nach dem Bau einer Heißwasserleitung zum Westkraftwerk ab 1929 nur noch als Umformerstation, der Schornstein wurde abgebrochen (Gebäude 1945 zerstört).
Für die Stromversorgung der Vororte errichteten Gemeinden und Gemeindeverbände mehrere eigene Kraftwerke, so die linkselbischen Vororte unter Führung Cottas 1906 das Werk „Elbtal“ in Cossebaude. Nach 1920 wurde das städtische Stromnetz in das Landesverbundnetz der AG Sächsische Werke einbezogen; die Stadt beteiligte sich am Bau des Pumpspeicherwerkes Niederwartha 1927/29. 1929 begann die Verlegung eines Heißwasserstadtnetzes; 1930 entstand das Heizwerk Ost an der Terscheckstraße. 1961/66 wurde das Braunkohlen-Heizkraftwerk Nossener Brücke mit 140 m hohem Schornstein und 55 m hohem Kühlturm errichtet (5 Dampferzeuger und 4 Generatoren).
Es wird durch das benachbarte Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk ersetzt, das die Firma Siemens 1993/95 für die Technischen Werke Dresden und die Energieversorgung Sachsen Ost AG für eine Leistung von 260 MW Elektro- und 480 MW Wärmeenergie errichtete.
Auf dem Gelände der 1973 stillgelegten Gasanstalt Reick wurde 1973/77 ein Spitzenheizwerk mit 220 m hohem Schornstein für das Fernwärmeverbundnetz erbaut. Das ehemalige Westkraftwerk am Wettiner Platz und der Stiftsstraße (Kraftwerk Mitte) wurde 1993 und das 1966 errichtete Heizkraftwerk Nossener Brücke 1997 endgültig stillgelegt.