Schon seit der Mitte des 16. Jahrhunderts übte die Stadt große Anziehungskraft auf Reisende aus.
Viele der zahlreichen mehr oder weniger prominenten Besucher der vergangenen Jahrhunderte hinterließen Berichte und Tagebuchaufzeichnungen, nüchtern und knapp gehalten oder mit literarischem Anspruch verfasst, über ihren Aufenthalt in Dresden. Es verwundert kaum, dass dabei der Beschreibung der Bauwerke und Kunstsammlungen der fürstlichen Residenzstadt immer eine große Bedeutung zukam, wobei die Übergänge zu den geographisch-topographischen Beschreibungen häufig fließend waren, so z. B. schon in der entsprechenden Passage eines von dem Juristen Paul Hentzner nach 1600 verfassten und im 17. Jahrhundert weit verbreiteten Reisehandbuchs. Auch in den beiden Reiseberichten des Augsburger Patriziers Phillipp Hainhofer aus den Jahren 1617 und 1629, den bedeutendsten Zeugnissen dieser Art aus der älteren Stadtgeschichte, steht die Beschreibung der kurfürstlichen Sammlungen und der herausragenden Bauwerke im Vordergrund. Für das 17. Jahrhundert sind noch erwähnenswert die Schilderungen des Grafen Christoph von Dohna und des Abenteurers und Schriftstellers Johann Limberg (Denkwürdige Reisebeschreibung durch Teutschland, Italien…, Leipzig, 1670). Im 18. Jahrhundert erreichte die Reiseliteratur ihren Höhepunkt und bildete für das aufgeklärte bürgerliche Publikum einen wichtigen Lesestoff. Neben die reine Beschreibung traten zunehmend Schilderungen von wirtschaftlichen Zuständen und von Lebensverhältnissen der Menschen. Die persönliche Betrachtungsweise verlieh dem Reisebericht dieser Zeit oft etwas Belletristisches. Bei Johann Georg Keyssler (1730) überwiegt die Beschreibung der Kunstsammlungen. Hingegen gehen beispielsweise der Stralsunder Pfarrer Johann Christian Müller und der Berliner Gelehrte Johann Carl Conrad Oelrich auch auf die Lebensverhältnisse bzw. das wissenschaftlich-kulturelle Leben in der Stadt ein. Viele Besucher in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts waren nicht zuletzt von der prachtvollen Hofhaltung, den Hoffesten im augusteischen Dresden beeindruckt. Das traf nicht nur für den berühmt-berüchtigten Baron Karl Ludwig von Pöllnitz oder für Johann Michael Loen zu, sondern beispielsweise auch für den Schriftsteller David Fassmann.
Zu den wichtigsten Zeugnissen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zählen der betreffende Abschnitt in dem seinerzeit weit verbreiten handbuchartigen Werk von Gottlob Friedrich Krebel, die Berichte des Schweden Jonas Apelblad, des Historikers und Schriftstellers Johann Wilhelm von Archenholtz und die für die Kulturgeschichte Dresdens aufschlussreichen Tagebücher von Daniel Chodowiecki.
Das Städteporträt Kaspar Riesbecks leitet schon über zu den gesellschaftskritisch angelegten Reiseberichten aus der Zeit der Französischen Revolution. Die sehr kritische Darstellung Georg Friedrich Rebmanns ist dafür das bemerkenswerteste Beispiel. Im 18. Jahrhundert sind auch einige recht umfangreiche anonyme Beschreibungen Dresdens erschienen.
Von der großen Zahl der Reisenden, die im 19. Jahrhundert Dresden besuchten, seien nur einige namentlich erwähnt, deren Berichte z. T. auch literarisch anspruchsvoll sind: Hans Christian Andersen, Daniel Atterbom, Christian Kosegarten, Johann Mass und Christian Müller. In der Mitte des Jahrhunderts begann auch für Dresden der Tourismus (Fremdenverkehr). Für Künstler, reiche Globetrotter aus England und Amerika und für russische Aristokraten wurde die Stadt zunehmend ein lohnendes Ziel. Deren Reiseberichte trugen jedoch vielfach einen sehr persönlichen Charakter und versuchten selten, die Stadt in ihrer Gesamtheit zu erfassen.
Dies übernahmen mehr und mehr, wenn auch in klischeehafter Form, die immer häufiger speziell für Touristen herausgegebenen Reiseführer.