Coselpalais

ehemaliger spätbarocker Palast an der Einmündung der Salzgasse bei der Frauenkirche (An der Frauenkirche 12). Den ursprünglich dort stehenden Pulverturm hatte Kurfürst Friedrich August II. 1744 Johann Christoph

Knöffel geschenkt, der ihn abtragen und an dessen Stelle 1745/46 zwei fünfgeschossige Gebäude errichten ließ, die beim preußischen Bombardement 1760 stark beschädigt wurden. 1762 erwarb Friedrich August von Cosel (1712-1770), ein Sohn Augusts des Starken und der Gräfin Cosel, die beiden Häuser und ließ sich daraus bis 1764 von Julius Heinrich Schwarze das nach ihm benannte Palais errichten. Der fünfgeschossige, elfachsige, durch Lisenen gegliederte Hauptbau mit Mittelrisalit und Dreiecksgiebel und einem prächtigen Festsaal im ersten Stock entsprach wohl im Wesentlichen noch der Knöffelschen Architektur, während die beiden zweigeschossigen Seitenflügel, die den Ehrenhof flankierten, in einfacheren Formen von Schwarze hinzugefügt wurden. Den bildhauerischen Schmuck, von dem die noch vorhandenen reizvollen 12 Kinderfiguren auf den Torpfosten als Höhepunkt des sächsischen Rokoko gelten, schuf Gottfried Knöffler.

Nachdem das Coselpalais in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in bürgerlichen Besitz gekommen war, wurde es 1845/53 als „Russisches Hotel“ genutzt, diente anschließend bis 1901 als Polizeigebäude und danach u. a. der Unterbringung des Dresdner Landbauamtes. Am 13./14. Februar 1945 wurde es durch Bomben zerstört. 1973/75 errichtete man die Flügelbauten wieder. Das Hauptgebäude wurde von 1998 bis 2000 äußerlich weitgehend originalgetreu rekonstruiert.

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