geborene von Brockdorf, verehelichte von Hoym: Mätresse des Kurfürsten Friedrich August l., geboren 17.10.1680 Depenau/Holstein, gestorben 31.3.1765 Stolpen.
Mit ihrem Gatten, dem Kabinettsminister Adolf Magnus von Hoym (1668-1723), kam die Gräfin an den Dresdner Hof, wo sie 1705 den Kurfürsten mit ihrer Schönheit und Intelligenz so eingenommen hatte, dass er sie nach ihrer Scheidung 1706 zu seiner Geliebten machte und beim Kaiser ihre Ernennung zur Reichsgräfin von Cosel erwirkte. Zu den unermesslichen kurfürstlichen Geschenken gehörten neben einer jährlichen Pension von 100.000 Talern das Schloss Pillnitz, ein Weinberg in Loschwitz und einige Häuser am Taschenberg, an deren Stelle Pöppelmann für sie das Taschenbergpalais errichtete. 20 Millionen Taler soll ihre Lebensführung gekostet haben, bis die ehrgeizige Gräfin, die nicht nur auf Hoffesten glänzen, sondern auch die Politik mitbestimmen wollte, im Jahre 1713 in Ungnade fiel und von 1716 an in der Burg Stolpen gefangen gehalten wurde. Ihr Schicksal hat zu unzähligen, teilweise romantisch verklärten literarischen Darstellungen Anlass gegeben.
Aus ihrer Verbindung mit August dem Starken gingen vier Kinder hervor: ein totgeborener Sohn (1707), Auguste Constantia (1708-1728, getraut mit Heinrich Friedrich von Friesen), Friederike Alexandrine (1709-1784, getraut mit Johann Anton Mosczinsky, Palais Mosczinska) und Friedrich August (1712-1770, Coselpalais).