Kurfürst von Sachsen, geboren 28.10.1560 Dresden, gestorben 29.9.1591 Dresden (beigesetzt im Dom zu Freiberg).
Seit 1581 wurde der Kurprinz von seinem Vater August (gest. 1586) an den Staatsgeschäften beteiligt. Während seiner Regierungszeit ließ sich Christian I. in außen- und kirchenpolitischen Fragen von seinem Kanzler Nikolaus Krell leiten.
Eigene Initiativen entfaltete der prunkliebende Kurfürst im kulturellen Bereich. Mit Kunstverständnis setzte er die von seinen Vorgängern begonnene bauliche Umgestaltung Dresdens fort. Unter den Baumeistern Martin Richter, Hans Irmisch und Paul Buchner entstanden der Turm der Kreuzkirche, der Stallhof mit dem Langen Gang und dem Jagdtor, das Gewandhaus auf dem Neumarkt, der Neubau des Schlossportals, das Pirnaische Tor und die Anlage des Herzogin-Gartens. Den bildhauerischen Schmuck besorgten Giovanni Maria Nosseni und die Bildhauerfamilie Walther. Unter Christian I. erhielt Dresden eine neue Bauordnung, in deren Folge erstmalig die Dresdner Plätze vermessen wurden.
Für die kurfürstliche Kunstkammer ließ er das erste Inventar anfertigen. Mit Christian I. zeichnete sich der gesellschaftliche Wandel der Landesherrschaft im Reformationszeitalter zum Absolutismus ab. Seine unter Krells Einfluss unternommenen Versuche, in Kursachsen die lutherische durch die calvinistische Konfession zu verdrängen und den Einfluss der Stände zurückzudrängen und eine im Interesse der protestantischen Partei im Reich aktive Außenpolitik zu führen, scheiterten allerdings durch seinen frühzeitigen Tod und den Widerstand der Stände und der lutherischen Geistlichkeit.