ursprünglich für die Wasserversorgung und zum Feuerlöschen angelegte Wasserbehälter. Erst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts finden sich in den Dresdner Stadtrechnungen Angaben über öffentliche Brunnen. Vorher mussten sich die Hausbesitzer eigene Brunnen anlegen. 1556 wurden eine „Bornordnung“ erlassen und so genannte Bornmeister angestellt, die für Erhaltung und Ausbesserung der Brunnen verantwortlich waren. Ab 1604 übernahm der Rat der Stadt selbst die Unterhaltung der Brunnen und verlangte von den Bürgern ein jährliches „Brunnengeld“. Die Zahl der Brunnen wird 1556 mit 36 angegeben. Durch den Bau von weiteren Rohrwasserleitungen (schon 1476 wurde das Zschorrwasser aus der Dresdner Heide in das Augustinerkloster geleitet) ging die Bedeutung der Brunnen zurück. Einige der noch vorhandenen Brunnen wurden durch plastische Gestaltung zu Zierbrunnen, während viele Hausbrunnen mit Abfällen aller Art zugeschüttet wurden. Dieser „Kulturschutt“ bildet heute eine wertvolle Quelle für stadtgeschichtliche Forschungen. Gegenwärtig sind noch über 75 Zierbrunnen im Stadtgebiet vorhanden, die vom Grünflächenamt betreut werden.