Stadtteil am linken Elbufer, 1071 als Bresnica (von breza, slawisch Birke) urkundlich erwähnt, 1921 zu Dresden eingemeindet.
Auf dem Gelände einer sorbischen Wallanlage wurde im Laufe der deutschen Ostkolonisation im 11. Jahrhundert der Burgward Briesnitz gegründet.
Er bildete den politischen und kirchlichen, anfangs auch militärischen Mittelpunkt für einen Teil des oberen Elbtals. Zugleich schützte er die Elbfurt des „Bischofsweges“. Ein archäologischer Komplex mit Resten der Burganlage, einer romanischen Kirche und slawischen Reihengräbern wurde ab 1991 an der Neuen Meißner Landstraße freigelegt.
In Briesnitz hatte der Archidiakon für den früheren Slawengau Nisan seinen Sitz. Hier wurde auch die geistliche Rechtsprechung ausgeübt; die Urteile wurden in den „Briesnitzer Rügen“ festgehalten. Als Verhandlungssprache bei Gericht war bis 1424 auch Sorbisch zugelassen. Aus der Vormachtstellung von Briesnitz resultierte die Rolle des Ortes als kirchlicher und schulischer Mittelpunkt bis in die jüngere Zeit. Bis zu den Parochialteilungen des 19./20. Jahrhunderts gehörten 26 Dörfer zur Briesnitzer Kirche.
Erst mit Auflösung der beiden bischöflich-meißnischen Vorwerke im 16. Jahrhundert konnte sich Briesnitz als Bauerngemeinde in der Form eines Gassendorfes entwickeln. Seit dem 18. Jahrhundert erwarben auch begüterte Dresdner Landbesitz. Oberst Römer ließ nach 1760 ein Gartenhaus und die beim Eisenbahnbau 1875 zum Teil abgetragene Neptungrotte errichten.
1769 baute der Hofbeamte Heinrich Roos ein ehemaliges Vorwerksgebäude zum „Bennogut“ um. Es wurde nach einem heftig umstrittenen Bildnis des Bischofs Benno von Meißen (11. Jahrhundert) genannt. Der Landsitz gehörte bis 1830 dem sächsischen Minister Detlev Graf von Einsiedel (1773-1861), 1840/93 der Kaufmannsfamilie Schunck und ab 1893 dem Cottaer Brauhausbesitzer Bürstinghaus. Der Bürstinghauspark ging 1921 in städtischen Besitz über und wurde 1938 bei der Begradigung der Meißner Landstraße geteilt.
Das Anwachsen der Einwohnerzahl von 515 im Jahre 1871 auf 3971 im Jahre 1919 war mit der raschen Abnahme landwirtschaftlicher Flächen verbunden.
1880/1909 wurden die Schulgebäude an der Merbitzer Straße gebaut. 1911 konstituierte sich die „Eigenheimsiedlung Briesitz-Dresden GmbH“, die in den Jahren bis zum Ersten Weltkrieg und 1924/39 364 Ein- und Mehrfamilienhäuser baute. Sie erwarb 1927 das Gelände der Ziegelei Nötzold und errichtete dort die Rundhäuser Felix-Dahn-Weg. Bei Brunnenbohrungen wurde 1904 in 64 m Tiefe eisen- und kieselsäurehaltiges Wasser entdeckt, das zu Kurzwecken verschickt wurde (später Getränkebetrieb Margon).
Denkmalgeschützt sind neben der Kirche das Pfarrgut, die „Alte Schule“ Meißner Landstraße 67, das Bennogut, die alte Schmiede von 1556, die letzte Scheune von Briesnitz sowie alte Wohngebäude.