Belagerung 1760

Nach den Niederlagen der Preußen bei Kunersdorf und Maxen 1759 waren Dresden und große Teile Sachsens von den Österreichern und der Reichsarmee besetzt worden. Im Sommer 1760 versuchte Friedrich II. von Preußen die Verbündeten wieder aus Sachsen zu verdrängen.

Am 13. Juli begannen die Preußen mit der Belagerung Dresdens. In der Stadt befanden sich etwa 14.000 Mann Reichstruppen und Österreicher unter dem Grafen von Maguire. Die Vorstädte hatten sie geräumt. Die preußische Artillerie um die Altstadt herum war u. a. am Pirnaischen Schlag, hinter dem Johanniskirchhof und am Zinzendorffschen Garten postiert. Die Beschießung der Stadt erreichte am 19. Juli ihren Höhepunkt. Dresden erfuhr dabei die schwersten Zerstörungen durch Kriegseinwirkungen vor den anglo-amerikanischen Luftangriffen im Jahre 1945. 226 Häuser in der Kreuz-, Frohn-, Schießgasse und vor allem in den Gassen um den Neumarkt wurden zerstört. Darunter befanden sich Palaisbauten und öffentliche Gebäude, wie das Gewandhaus. Schwer wog der Verlust der Kreuzkirche. Die Frauenkirche widerstand dem gezielten Beschuss. Weitere 37 Häuser der Altstadt wurden schwer beschädigt. Viele Bewohner der Altstadt flüchteten in die Neustadt, die nur von einigen Geschützen in der Gegend der Scheunenhöfe beschossen wurde und fast unversehrt blieb, oder in die umliegenden Weinberge.

Schwer zerstört wurden die Vorstädte (21. Juli Brand der Wilsdruffer Vorstadt mit der Annenkirche; in allen Vorstädten wurden 190 Häuser zerstört und 53 stark beschädigt). Am 30. Juli mussten die preußischen Truppen die Belagerung Dresdens ergebnislos abbrechen, nachdem bereits am 19. Juli die österreichische Hauptarmee den Belagerungsring durchbrochen hatte.

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