Annenkirche

Älteste Dresdner Vorstadtkirche, die 1578 von Kurfürst August für die sich schnell entwickelnden Gemeinden vor dem Wilsdruffer Tor (Gerbergemeinde, Fischerdorfer-, Poppitzer- und Viehweider Gemeinde) gestiftet und in einer Bauzeit von nur 11 Monaten errichtet worden ist. 1598 wurde der Altar der Freiberger Nikolaikirche in die A. versetzt. Eine Erweiterung und der Bau eines neuen Turms erfolgten 1618/19 durch den Zimmermeister Georg Beger und Maurermeister Donat Stoll.

Danach erweiterte man auch den die A. umgebenden Gottesacker. 1680 wurden die Emporen eingebaut und 1712/18 erweiterte man wiederum den Bau, der 1760 durch preußische Truppen völlig eingeäschert wurde. 1764/69 wurde die A. nach Plänen des Ratsmaurermeisters Johann Georg Schmidt wieder aufgebaut, wobei die Dreikönigskirche für den rechteckigen Bau mit Treppenanlagen an den vier Ecken als Vorbild diente. Den Altar (1573 von Hans Walther geschaffen) übernahm man aus der Kreuzkirche., die Deckenmalerei stammte von Johann Benjamin Müller. Erst 1823 konnte der Bau durch den quadratischen klassizistischen Turm von Gottlob Friedrich Thormeyer vollendet werden. Nachdem 1869 das Innere der A. völlig erneuert und zwei neue Portale eingebaut worden waren, erfolgte 1906/09 ein Umbau durch Richard Schleinitz.

Der im Äußeren durch Pilaster und flache Portalvorbauten an den Längsseiten gegliederte Bau war im Inneren als Oval gestaltet. Für Kriegszwecke wurden 1917 Orgelpfeifen, 3 Glocken und die Kupferbedachung des Turmes beschlagnahmt und ausgebaut, später wieder ersetzt. Die beim Bombenangriff 1945 zerstörte Turmhaube wurde 1997 wieder aufgesetzt.

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