Westendschlösschen

Westendschlösschen

Das einst beliebte Gartenrestaurant entstand 1872 auf dem Gartengrundstück der Familie Rühle, Chemnitzer Straße 117. 1886 wurde die Gaststätte um ein im hinteren Grundstücksteil gelegenes Saalgebäude erweitert und entwickelte sich so zu einem beliebten Vergnügungs- und Versammlungslokal der Gemeinde Plauen. Besitzer war zunächst der Gastronom P. Pfütze, ab 1912 Otto Haase. Wegen seiner günstigen Lage und der direkten Straßenbahnverbindung wurde das Westendschlösschen auch gern von den Dresdnern besucht. Mehrfach erfolgten Erweiterungen des Gebäudekomplexes, der später zugleich verschiedene Geschäfte, u.a. eine Schokoladen-, eine Seifenwaren- und eine Zoohandlung beherbergte. Am 17. April 1945 beschädigten die Bomben des letzten Luftangriffes auf Dresden das Westendschlösschen und beendeten die gastronomische Tradition. Zeitzeugen berichten, dass das Gebäude danach noch als Unterkunft des "Volkssturmes" und später für sowjetische Soldaten genutzt wurde und in der Nachkriegszeit einem Brand zum Opfer fiel. An gleicher Stelle entstand 1991 ein modernes Wohn- und Geschäftshaus.