"2 Brüder, nämlich Dr. Peter Lehmann und Advocat Ambrosius Lehmann aus Dresden erkauften 1767 den 10. August ein Grundstück von Kaltschmidt aus Plauen, in demselben Jahre den 7. Octbr. ein Stück Berg, Gebüsch und Wiese von Lohrmann aus Coschütz, 1768 den 20. Juni ein ähnliches Gebiet von Ranitzsch aus Plauen und 1769 den 15. Febr. ein Stück Wiese und Gebüsch von Fiedler aus demselben Orte. Die Erwerbung dieser 4 Gebiete, welche, weil nebeneinander liegend, zu Einem Grundstück verschmolzen wurden, erfolgte zu dem Zwecke, um ein Bergwerk daselbst anzulegen. Die Hoffnungen der beiden Brüder auf reiche Ausbeute erfüllte sich leider nicht, und das von ihnen 1768 erbaute Huthaus konnte seinem Zwecke nicht dienen, wurde vielmehr nach Aufhören des Bergbaues 1772 als Wohnhaus benutzt. Das Grundstück ging von den Lehmann'schen Erben 1790 d. 21. Mai in den Besitz des Grafen Heinrich v. Bünau, später an den Oberlandbaumeister Hauptmann über, der es dem an der Dresdner Maleracademie von 1803-1816 angestellten Professor Grassi miethweise überließ, aber nicht verkaufte, wie Preußer behauptet. Von der Wittwe Hauptmanns erwarb es 1819 den 30. Juni Dr. Fehtsch, dessen Erben auf ihre Bitte für sich und die Nachbesitzer des Grundstücks unterm 21. August 1830 vom Landesherrn „die Concession zum Bier-, Wein- und Branntweinschank, Gastiren und Ausspannen“ erhielten. Von jetzt an wurde Grassi's Villa, wie das Grundstück seit jener Zeit hieß, in welcher es der berühmte Portraitmaler bewohnt und verschönert hatte, ein von Dresdnern gern besuchter Erholungsort, doch sank es in seiner Bedeutung anfangs der Fünfziger Jahre und ging, von Dresdnern fast gar nicht mehr frequentirt, am 17. Januar 1856 durch Kauf in den Besitz eines Consortiums über, das die Entstehung der jetzt so blühenden Brauerei zum Felsenkeller veranlaßte."
aus: Adolf Hantzsch - Geschichte des Dorfes Plauen bei Dresden