Erstes bedeutendes Unternehmen dieser Branche war das spätere Sachsenwerk Niedersedlitz, in dem Oskar Ludwig Kummer 1887 den Elektromotorenbau aufnahm. Ein weiterer Elektromotorenhersteller entstand an der Sächsisch-Böhmischen Eisenbahn mit dem Elbtalwerk im benachbarten Heidenau. 1904 wurde Koch & Sterzel an der Zwickauer Straße gegründet. Dieses Unternehmen errichtete 1922/23 das Werk Mickten/Übigau, das als Transformatoren- und Röntgenwerk (heute Siemens) nach 1945 zu den bedeutendsten Dresdner Großbetrieben zählte. Weitere elektrotechnische Unternehmen entstanden an der Großenhainer Straße, so das Reglerwerk im Fabrikgebäude der früheren Nähmaschinenfabrik Clemens Müller und ein Elektromotorenwerk. Aus der 1916 gegründeten Firma Cruse & Co in Mickten entstand das Elektroschaltgerätewerk mit Neubau an der Sternstraße. Großausrüstungen für Kraftwerke erzeugt der AEG-Starkstromanlagenbau im Industriegelände (bis 1990 VEB „Otto Buchwitz“). Im Industriegebiet Klotzsche wurde 1961 aus dem Potential der stillgelegten Flugzeugindustrie der VEB Elektromat mit 2.000 Beschäftigten gegründet. Er baute ein Fertigungsprogramm von Maschinen für die Elektroindustrie auf und stellte ab 1966 Ausrüstungen für die elektronische Industrie her. 1969 wurde das Sondermaschinenwerk Reick angegliedert, 1980 erfolgte der Zusammenschluss von Elektromat und Institut für Mikroelektronik zum Zentrum für Forschung und Technologie Mikroelektronik (nach 1989 weitgehend aufgelöst).
Enge Bindungen zur Technischen Hochschule bzw. Universität förderten die Entwicklung der Elektrotechnik und Elektronik in Dresden. Prof. N. Joachim Lehmann (TH) und das Funkwerk Dresden (später Messelektronik „Otto Schön“) entwickelten 1956 einen elektronischen Rechenautomaten D 1 („Dresden 1“).
Die 1961 gegründete Arbeitsstelle für Molekularelektronik unter Werner Hartmann schuf die erste Generation mikroelektronischer Schaltkreise in der damaligen DDR. Mit dem Bau des „Atriumkomplexes“ am Pirnaischen Platz begann um 1970 der Aufbau des Kombinates Robotron, das weitere Produktionsstätten an der Bodenbacher Straße bezog. Seine Betriebe Robotron-Elektronik, Robotron-Messelektronik, Robotron-Projekt und Robotron-Anlagenbau hatten im Dresdner Raum 11.000 Beschäftigte. Das Kombinat wurde nach 1989 aufgelöst. Am 10.11.1995 nahm Siemens die Fertigung von Mikrochips im SIMEC-Neubau Klotzsche auf; 1996 erfolgte in Wilschdorf der erste Spatenstich für die Halbleiterfertigungsstätte „Fab 30“ von Advanced Micro Devices (AMD).