Dohrn

Wolf

Mitbegründer der Gartenstadt Hellerau, geboren 3.4.1878 Neapel, gestorben 4.2.1914 durch Skiunfall bei Chamonix.

Der Sohn des Meeresbiologen Anton Dohrn studierte an den Universitäten von Berlin, Leipzig und München Volkswirtschaft und promovierte 1906 in Leipzig. 1908 wurde er erster Sekretär des Deutschen Werkbundes und widmete sich intensiv seinem Gartenstadtgedanken. Er wollte mit der Schaffung einer ländlichen Kleinstadt ohne Bodenspekulation dem Großstadtmenschen ein Leben ohne Mietskasernen ermöglichen. Mit dem Gründer der Hellerauer Werkstätten, Karl Schmidt, der ihn mit der englischen Gartenstadtidee bekannt machte, und den Architekten Riemerschmid, Hermann Muthesius (1861-1927) und Tessenow schuf er ab 1909 als neues Wohnmodell die Gartenstadt Hellerau.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Werkbund hat sich Dohrn ganz seinen Plänen in Hellerau gewidmet. Es gelang ihm, den französisch-schweizerischen Musikpädagogen Jaques-Dalcroze nach Hellerau zu holen. 1911 gründete Dohrn für Dalcroze unter Einsatz seines ganzen Vermögens die „Bildungsanstalt Jaques-Dalcroze“ und ließ für ihn durch den Architekten Tessenow das klassizistische Festspielhaus errichten. Ihm ist es zu danken, dass Hellerau das „Bayreuth Dresdens“ und der „größte Wallfahrtsort der Jugendstil-Ära“ sowie eine „Versuchsstation für soziale Kultur“ wurde.

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