linkselbischer Stadtteil, 1378 als Doberwicz (altsorbisch so viel wie Leute eines Dobr) erwähnt, 1921 zu Dresden eingemeindet. Der Ort entstand aus dem älteren Großdobritz, der Wüstung Lippen und dem Bauernweiler Kleindobritz. Im Ort standen Gutshöfe im O, Kleinhäuser im W und Drescherhäuser an der Pirnaer Landstraße. Das Dorf gehörte im Laufe der Zeit anteilsweise den Rittergütern Bärenstein, Rottwerndorf und Borthen, dem Rat zu Pirna und dem Dresdner Religionsamt.
Seit 1582 bis Anfang des 19. Jahrhunderts übten über Großdobritz die Bünaus auf Weesenstein die Erbgerichtsbarkeit aus und das Dresdner Religionsamt über Kleindobritz. Der Ort wurde 1674 nach Leuben eingepfarrt. Das Spinnen und Zwirnen sowie das Strohflechten übten im 18. Jahrhundert die Häusler in Heimarbeit aus. 1839 vereinigten sich Groß- und Kleindobritz zur Gemeinde Dobritz. Bis 1883 mussten die Kinder nach Leuben zur Schule gehen, danach schuf sich Dobritz eine eigene Schule.
Dobritz begann Ende des 19. Jahrhunderts sein bäuerliches Aussehen zu verlieren, Striesener Gärtnereien verlegten ihre Betriebe hierher. Es entstanden bis 1895 sieben große Gärtnereien, die später z. T. mit Gartenbaubetrieben in Laubegast verschmolzen.
Dobritz entwickelte sich zum Arbeiterwohnort von Niedersedlitz. 1884 entstand als wichtigstes Industrieunternehmen eine Gardinenfabrik. In diesem Betrieb arbeiteten 1909 Beschäftigte aus 38 verschiedenen Orten, in der Mehrzahl Frauen.
1912/13 übersiedelte der Hauptbetrieb der Dresdner Gardinen- und Spitzenmanufaktur AG hierher. 1908 erhielt Dobritz einen Schulneubau, dem 1923 ein Anbau folgte. Das ehemalige Vorwerk oder Stadtgut, an der Pirnaer Landstraße gelegen, wurde im Zuge der Bodenreform 1945 Teilbetrieb des Volksgutes Pillnitz.