Abendzeitung

Von Anfang 1817 bis 1857 erscheinendes Unterhaltungsjournal, das über die Grenzen Dresdens und Sachsens hinaus bekannt war. Die A. begann als belletristisches Unterhaltungsblatt, das unter dem Einfluss des pseudoromantischen "Dresdner Liederkreises" stand. Herausgeber waren Theodor Hell (bis 1826) und Friedrich Kind. Verlegt wurde die Zeitung von der Arnoldischen Buchhandlung. Die Redaktion lag seit 1820 ebenfalls in den Händen Hells. Trotz zahlreicher Beiträge zum kulturellen Leben nicht nur Sachsens bestimmte geistiger Provinzialismus das Profil des Blattes. die A. war auch maßgeblich an der Vertreibung Ludwig Tiecks aus Dresden, der die Zeitung angegriffen hatte, beteiligt. Erst nachdem Hell aus finanziellen Gründen 1843 die A. verkaufen musste, änderte sich die Situation grundlegend. Der Advokat Robert Schmieder gestaltete das Blatt zu einer jungdeutsch orientierten satirischen Zeitung. Hoffmann von Fallersleben, Mosen und Arndt arbeiteten nun für die A. - Julius Schladebach, der zeitweise auch stellvertretender Redakteur des Blattes war, veröffentlichte hier seine gefürchteten Theaterkritiken. Nach 1847 verfiel die A. zusehends trotz ihrer radikalen Haltung während der Revolution von 1848/49; sie erschien nun nur noch wöchentlich und wurde wieder das unpolitische Unterhaltungsblatt, 1851/57 von F. Rückert in Leipzig verlegt.

Zeitungskopf der Abend-Zeitung von 1826
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