Partnerstadt Dresdens und Symbol gemeinsamer Kriegs- und Versöhnungsgeschichte
Die englische Stadt Coventry in der Grafschaft West Midlands verbindet mit Dresden ein besonderes Band, das aus den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und dem späteren Versöhnungsgedanken erwachsen ist.
Am 14. November 1940 wurde Coventry bei einem massiven Luftangriff der deutschen Luftwaffe nahezu vollständig zerstört. Große Teile der mittelalterlichen Altstadt, darunter auch die Kathedrale St. Michael, fielen den Flammen zum Opfer. Der Angriff gilt als einer der verheerendsten Luftschläge auf eine britische Stadt.
Nur wenige Jahre später, am 13./14. Februar 1945, wurde auch Dresden in weiten Teilen zerstört – diesmal durch alliierte Luftangriffe. In beiden Städten waren die Verluste an Menschenleben und Kulturgut immens.
Nach dem Krieg entwickelte sich Coventry zu einem wichtigen Symbol der britischen Friedens- und Versöhnungsarbeit. Aus den Ruinen der alten Kathedrale entstand ein Mahnmal, direkt daneben wurde eine neue Kathedrale errichtet. Coventry war Initiator der sogenannten Nagelkreuze von Coventry – Kreuze aus den Nägeln der zerstörten Kathedrale, die als Zeichen der Versöhnung in viele Länder verschenkt wurden. Dresden erhielt 1965 ein solches Nagelkreuz, das heute in der Frauenkirche aufbewahrt wird.
Die enge Beziehung zwischen beiden Städten führte 1959 zur offiziellen Städtepartnerschaft. Sie ist eine der ältesten deutsch-britischen Partnerschaften nach dem Zweiten Weltkrieg und steht bis heute für Verständigung, Austausch und gemeinsame Friedensarbeit. Zahlreiche Delegationsbesuche, Schüleraustausche, kirchliche und kulturelle Projekte prägen die Verbindung.