neben der Droschke einziges Personenbeförderungsmittel der Stadt bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, später eine Dresdner Besonderheit.
Der Ratsherr und Kaufmann Johann Friedrich Landsberger gründete 1705 eine Sänftenträgeranstalt mit zunächst 8 Trägern und 4 Chaisen, die 1730 vom Rat der Stadt übernommen wurde und in einem Chaisenhaus am Altmarkt (1878 abgebrochen) ihren Sitz hatte. Als Konkurrenzunternehmen entstanden 1719 eine Chaisenanstalt in der Neustadt und 1720 die Schloss- oder Hofchaisenträgeranstalt des Hofmarschallamtes. Nach der Blütezeit um 1750 sank die Bedeutung der Chaisenträger durch die Konkurrenz der Privatchaisen, Fiaker und Droschken.
Noch 1896 verzeichnet ein Reiseführer die Königlichen Chaisenträger, Jüdenhof 6, (Eingang Sporergasse) und die Städtischen Chaisenträger, Schreibergasse 9, als „eine Eigentümlichkeit Dresdens“, deren Dienste „in vielen Fällen der Droschke vorzuziehen (sind), z. B. für Damen in Toilette, welche bei schlechtem Wetter im Zimmer oder Hausflur ein- oder aussteigen können“. Aus den städtischen Chaisenträgern ging die heutige Rats-Chaisenträger-Genossenschaft für Speziallasten hervor.