Arbeiter- und Soldatenräte

Während der Novemberrevolution 1918 bildeten sich wie in 126 anderen Städten Sachsens auch in Dresden Räte der Arbeiter und Soldaten. Am 9. November bildeten Sozialdemokraten einen provisorischen Rat, auf dessen Gründungskundgebung auf dem Theaterplatz Georg Grad-Nauer, Wilhelm Buck (1869-1945) und Albert Schwarz (1876-1929) sprachen.

Linksgerichtete Kräfte unter Führung von Otto Rühle (1874-1943) gründeten am selben Tag den „Revolutionären Arbeiter-und Soldatenrat“, dessen Ziele Bernhard Menke (USPD) auf einer Kundgebung auf dem Fischhofplatz erläuterte. Rühle und Schwarz vollzogen am 10. November 1918 die Vereinigung beider Räte, die auf einer Massenversammlung im Gebäude des Zirkus Sarrasani bekanntgegeben wurde. Diesem „Vereinten Revolutionären Arbeiter- und Soldatenrat“ schloss sich auch der von linken Intellektuellen unter Führung Friedrich Wolfs gebildete „Sozialistische Rat der Geistesarbeiter“ an. Am 15. November 1918 wurde auf einer Beratung der Arbeiter-und Soldatenräte von Dresden, Leipzig und Chemnitz aus SPD- und USPD-

Vertretern die sächsische Regierung der Volksbeauftragten gebildet. Rühle und seine Anhänger schieden am 16. November 1918 aus dem Dresdner A. aus. Mit dem Beschluss zu allgemeinen Wahlen auf der Landesversammlung der sächsischen A. am 3. Dezember 1918 in Dresden wurde faktisch auf Formen einer Räteherrschaft verzichtet.

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