Antikriegsdemonstrationen

(Erster Weltkrieg): Vor Kriegsausbruch rief die Dresdner SPD-Führung für den 28. Juli 1914 zu Kundgebungen in mehreren Sälen der Stadt auf, aus denen sich spontane Demonstrationen entwickelten. Auf einen erneuten Aufruf zu Kundgebungen am 31. Juli 1914 antworteten die Behörden mit dem Belagerungszustand.

Zu Massenaktionen führten nach anfänglicher Kriegsbegeisterung breiter Schichten erst die Folgen des Krieges. Dresden wurde Zentrum oppositioneller Kräfte der ostsächsischen Linken, die in der Frauen- und Jugendbewegung ihre stärkste Basis fanden. Am 28. Oktober 1915 folgten mehrere hundert Frauen einem Aufruf von Minna Naumann zu einer Kundgebung gegen die Kriegsrationen vor dem Rathaus. 8000 Menschen beteiligten sich am 2. November 1916 an einer Friedenskundgebung des Spartakusbundes vor dem sächsischen Regierungssitz. Der Bildungsverein der Dresdner Arbeiterjugend organisierte am 1. Mai 1917 einen Protestzug durch den Plauenschen Grund, wurde jedoch während der Vorbereitung weiterer Aktionen verboten. Max Hünig, Erich Lewinson, Minna Naumann und 9 weitere Mitglieder wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt. Weitere Aktionen mündeten in die Ereignisse der Novemberrevolution ein.

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