Ehemals größtes Theater in Dresden-Neustadt, das nach dem sächsischen König Albert benannt wurde. Ein in den Gründerjahren durch Dresdner Bürger gebildeter Aktienverein brachte die Baukosten auf; der damals von Promenaden bedeckte Bauplatz an der Ostseite des Albertplatzes wurde von der Stadt unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Nach Plänen von Bernhard Schreiber wurde das Albert-Theater 1871/73 im Neorenaissance-Stil (teils als Putzbau, teils in Sandstein) mit 1500 Zuschauerplätzen erbaut. Die gut gegliederte Fassade war an der Schauseite mit Sgraffitos von Anton Dietrich und Plastiken von Robert Henze geschmückt. Am 20. September 1873 wurde das Albert-Theater (mit Goethes "Iphigenie") eröffnet, das bis um 1910 an den Hof verpachtet war und als Kgl. Schauspielhaus vorwiegend der Aufführung bürgerlicher Dramen und kleiner Opern diente. Als an der Ostra-Allee das Schauspielhaus für das Hoftheater errichtet wurde, ging das Albert-Theater in den Besitz einer privaten Aktiengesellschaft über, die es 1912 umbauen und modernisieren ließ, um es ab 1913 als selbständiges Schauspielhaus vorwiegend für moderne progressive (Hauptmann und Gorki) und volkstümliche Bühnenkunst neben dem Kgl. Theater bestehen zu lassen. Trotz wirtschaftlicher Krisen wurde das Albert-Theater, in dessen Ensemble namhafte Schauspieler auftraten (z. B. Josef Kainz, Sarah Bernhardt, Eleonora Duse, Fritz Kortner, Ernst Deutsch, Heinrich George, Adele Sandrock, Hermine Körner, Alexander Moissi, Lucie Höflich, Lil Dagover, Henny Porten) zu einer bedeutenden Kulturstätte in Dresden. 1921 in "Neustädter Schauspielhaus" umbenannt, ging es 1936 in die Verwaltung der Stadt Dresden über und hieß bis zu seiner Zerstörung am 13./14. Februar 1945 "Theater des Volkes" (Ruine 1948 abgetragen).