ehemalige Parkanlage am Plauener und Löbtauer Weißeritzufer vor dem Eingang in den Plauenschen Grund.
Kurfürst Johann Georg IV. erwarb 1691 den ursprünglich zum Plauener Mühlengut gehörenden Garten und ließ im Südteil für seine Geliebte Magdalena Sibylla von Neitschütz (gestorben 1694) das „Wasserschlösschen“ errichten. Der Garten war 1702/09 im Besitz des Bergdirektors Johann Wratislaw von Reisewitz, nach dem er den Namen erhielt (später erhielt auch der nahe Kirchweg den Namen Reisewitzer Straße). Der Garten diente 1719/24 als kurfürstliche Falknerei. Akziserat Friedrich Christian Starcke (gestorben 1757) erweiterte die Anlage um das Löbtauer Mühlengut. Trotz mehrfacher Zerstörungen durch Krieg und Hochwasser konnte noch Johann Christian Hasche die Anmut des Gartens mit seinen „Grotten und Springwasser nebst Tanzsaal und musikalischem Konzert“ rühmen.
Der Garten wechselte weiterhin häufig seine Besitzer (u. a. ab 1770 Familie Vitzthum von Eckstädt, ab 1810 Friedrich Graf von der Schulenburg). 1844/56 spielte hier das Sommertheater „Tivoli“.
„Starckes Garten“ entwickelte sich zu einem stadtbekannten Ausflugslokal, in dem am 4. September 1848 eine der ersten Massenversammlungen Dresdner Demokraten stattfand. Das „Wasserschlösschen“ wurde 1839/63 von Auguste Charlotte von Kielmannsegge bewohnt.
Im verfallenden Park entstanden 1840 eine Kesselschmiede, 1868 auf Löbtauer Flur die Aktienbrauerei Reisewitz (1931 stillgelegt) und 1897 die Schokoladenfabrik Petzold & Aulhorn. Nach Abbruch des Schlösschens 1891 und der Reste der Falknerei 1893 wurden im Südteil des Gartens Wohnhäuser errichtet.