Bartholomäus-Hospital

Das seit dem Mittelalter bestehende B., auch „Zum heiligen Geist“ genannt, befand sich in einem Geviert zwischen Freiberger Platz, Fischhofplatz, Fischhofgasse und Hundsgasse östlich vom Findelhaus und dem Brückenhof-Hospital. Die auf dem Gelände befindliche St. Bartholomäus-Kapelle wird schon vor der Errichtung des B. vorhanden gewesen sein, denn man erbaute Hospitäler und Siechenhäuser gern in die Nähe von Kirchen. Bis zum 15. Jh. wurde das für 20 aussätzige Frauen errichtete Gebäude „Hospital der Siechen“ oder „Hospital zum heiligen Geist“ genannt. Über dem Portal befand sich die Sandsteinfigur des heiligen Bartholomäus, die beim Überfall der Hussiten 1429 herabgestürzt wurde. Das B. war zum größten Teil auf Spenden und Almosen angewiesen. Im 16. Jh. fanden vereinzelt Männer im B. Aufnahme. Mit dem Rückgang der Aussätzigen im 17. Jh. verlor das B. den Charakter einer Absonderungsanstalt und diente seitdem nur noch der Versorgung alter Frauen. 1839 mussten das B. und die auf seinem Gelände befindlichen anderen Siechhäuser den Wohnungsneubauten am Freiberger Platz weichen.

zurück