Der unter Denkmalschutz stehende, spätklassizistische Bau wurde zwischen 1824 und 1832 errichtet und es macht Mühe, seine einstige Schönheit zu erahnen. Bewohnt hat das Haus Johann Heinrich August von Behr (1793-1871). Der in Freiberg geborene promovierte Jurist war 1833 Amtmann des Verwaltungsbezirkes Dresden geworden. Als Geheimer Finanzrat war Behr 1838 an der Erarbeitung einer neuen Strafprozessordnung beteiligt. 1849 übernahm er die Führung des Sächsischen Finanzministeriums, wechselte 1858 an die Spitze des Justizministeriums, dem er bis 1866 vorstand. Für das sächsische Königreich fiel in diese Ära die Einführung wichtiger Gesetze, namentlich des Bürgerlichen Gesetzbuches von 1861. König Johann (1801-1873) hat seinen Minister 1860 in den Adelsstand erhoben.
Nach dessen Tod übernahm Sohn Camillo von Behr das Haus. Später soll „Standers Bierbrauerei“ hier ihren Sitz gehabt haben, Anfang der 1990er Jahre ein Souvenir- und Werbemittel-Großhandel. Damit fand die Nutzung des Gebäudes ihr vorläufiges Ende. Vor einigen Jahren wurde der Bau notgesichert, ließ der Eigentümer das Dach reparieren und neue Dachrinnen anbringen. Einmal noch sorgte die Künstlerin Patricia Westerholz 2008/2009 mit einer Lichtinstallation für Aufsehen, wobei an 78 Abenden Fenster des verlassenen Hauses illuminiert wurden.